Der Spargel ist sowohl wegen seiner pharmazeutischen Eigenschaften als auch wegen seines dezenten, aber unverwechselbaren Geschmacks sehr beliebt. Im Vergleich zu anderen Europäern konsumieren besonders die Deutschen überdurchschnittliche Mengen dieses Gemüses. In Deutschland werden im Frühling daher viele Tonnen Spargel verkauft.
Obwohl der Konsum der Spargel in Deutschland so groß ist, kultivieren die Deutschen selbst wenig dieses Gemüse am Acker. Der Hauptgrund dafür ist, der Spargel eine recht aufwendig zu bewirtschaftende Pflanze ist: Er braucht sandige Böden, ausreichend Sonnenwärme und ein wenig Feuchtigkeit. Er benötigt drei Aufzuchtjahre und kann hier bei uns dann nur während der paar Wochen zwischen Mitte April und Anfang Juni geerntet werden. Nach nur wenigen Erntejahren sind Pflanzen ausgelaugt, weshalb die zu erntenden Spargelstangen immer dünner werden.
Spargel als Gemüse war bereits während der griechischen Antike bekannt. In Griechenland wächst er seit jeher als wildes Gemüse in den fruchtbaren Regionen des griechischen Festlandes. Seit den 60er Jahren wird Spargel systematisch in Griechenland angebaut und kultiviert. Die griechischen Bauern hatten jedoch wenig die Unterstützung des griechischen Staates. Die Ihnen zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel genügten nicht für den Anbau auf größeren Anbauflächen. Zudem schafften es die griechischen Bauern lange Zeit nicht, ihre Ernte auskömmlich vermarkten. Der Verkauf des Spargels in Griechenland leidet durch die entstandenen Netze von mehreren kleineren Vermittlern, die die direkten Vertriebskanäle blockieren, an enormen Defiziten. Jedoch ist der Zugang zu großen Märkten im Ausland für griechische Großhändler, Genossenschaften sowie große Produzenten einfacher. Und auch die große Beliebtheit der Verbraucher in Ländern wie Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich trug entscheidend dazu bei, daß griechischer Spargel wegen seiner hohen Qualität und der bereits im März beginnenden Erntesaison im europäischen Ausland einen sehr guten Absatz erreicht.
Im Gegensatz zur großen Nachfrage in Ländern wie Deutschland, trifft den Spargel das Interesse der griechischen Verbraucher bisher nur ganz wenig. Die meisten Griechen denken, dass Spargel ihre kulinarischen Gewohnheiten nicht „würdigt“. Als Argument ist auch oft zu hören, dass – wenn die Griechen Spargel mehr zu schätzen wüssten, sie ein solches geschmacklich wertvolles Gemüse nicht mehr zahlreich exportieren, sondern es für sich behalten würden. Mittlerweile ist es aber allmählich so weit, dass auch die griechischen Verbraucher allmählich den Spargel als köstlich schmackhaftes Gemüse für sich entdecken.
Sollte die starke Nachfrage anhalten, wird die Bedeutung des Spargels in der griechischen Landwirtschaft in absehbarer Zeit ganz sicher weiter zu nehmen. Besonders die Bauern in Nordgriechenland würden sich darüber ganz sicher freuen!
Ein Gedanke zu “Spargel aus Griechenland”
Hallo Maria,
habe Ihren Artikel mit Interesse gelesen.
Ich bin Deutsche, inzwischen Renerin, und lebe seit einigen Jahren auf der/dem Peloponnes.
Jedes Jahr im Frühjahr /Frühsommer vermisse ich den weißen Spargel, den ich seit meiner Kindheit esse. Hin und wieder bringen mir in der Spargel-Saison Freunde und Bekannte mein Lieblingsgemüse aus Deutschland mit. Vor ein paar Jahren habe ich in einem Dorf-Supermarkt, in dem ich vorwiegend einkaufe, gefragt, ob man mir Spargel besorgen könne. Sie waren sehr hilfsbereit und so habe ich 5 kg bestellt. Als ich meine Bestellung zu Hause öffnete, musste ich feststellen, dass ich keinen griechischen, sondern Spargel aus Peru geliefert bekommen hatte.
Meine Frage: Wissen Sie, welche Supermärkte in meiner näheren Umgebung wie Kalamata oder Messini Spargel anbieten oder wie ich Spargel aus den Anbaugebieten im Norden oder kann?
Ab und an bietet Lidl Spargel an. Aber die Qualität ist so schlecht und oft auch an den Schnittstellen so stark angeschimmelt, dass er gar nicht mehr verkauft werden dürfte.
Über Ihre Antwort freue ich mich.
Mit freundlichen Grüßen
Angelika Dorsh