Die Fastenzeit vor dem Ostersonntag in Griechenland teilt sich in zwei Fastenperioden, die sich mit dem Osterfest verbinden lassen. Hierzu spricht man in Griechenland von der vierzigtägigen Fastenzeit und von der Fastenzeit der Karwoche, für die der Karsonntag den Höhepunkt des griechischen Osterfestes darstellt. Die vierzigtägige Fastenzeit wird auf Griechisch „Μεγάλη Σαρακοστή” genannt. In dieser Zeit bereitet man sich auf die Karwoche vor, während derer die Gläubigen der Leiden des Jesus gedenken. Diese Fastenzeit hat keinen bestimmten kalendarischen Fixpunkt und findet ab dem orthodoxen Rosenmontag bis zum Palmsonntag statt. Während der Fastenperiode besteht die gewöhnliche Fastendiät ausschließlich aus trockenen pflanzlichen Speisen. Und man darf kein Öl für das Kochen anwenden, was bedeutet, dass die pflanzlichen Gerichte nur mit Wasser gekocht werden müssen. Jedoch kann man jeden Samstag und jeden Sonntag während der vierzig Tage des Fastens Öl essen und Wein trinken.
Die Fastenzeit der Karwoche schließt sich an die vorangegangene vierzigtägigen Fastenzeit an. Während dieser Zeit wird ebenfalls auf Öl und Fleisch sowie auf Fisch verzichtet. Das Fasten dauert die ganze Karwoche und endet in der Mitternacht am Karsamstag auf Karsonntag. Am Ostersamstag mitternachts genießen die orthodoxen Christen in Griechenland traditionell die schmackhafte Ostersuppe „Magieritsa“. Die zweiten Periode der Fastenzeit konzentriert sich auf die innere Reinigung des Körpers und auf die Trauer über die Leiden des Jesus. Die Fastenzeit soll ebenfalls die Befreiung der Seele und des Geistes von allen Sünden bewirken, damit der Mensch den Sinn des Leidens und der feierlichen Auferstehung seelisch und geistig richtig aufnehmen und vollständig wahrnehmen kann.
Es ist jedoch interessant, dass die Zubereitung und der Verzehr spezieller Gerichte gemäß der griechisch-orthodoxen Tradition zur der sämtlichen Fastenzeit beider Perioden hingehören.