Griechisches Ostern

Die orthodoxe Kirche erlebt in Ihrer langjährigen Tradition das Osterfest als das bedeutendste Ereignis des kirchlichen Kalenderjahres. Für die Griechen – und insbesondere für die griechisch-orthodoxen griechischen Gläubigen – ist Ostern eines der wichtigsten Feste. Es wird mit intensivem religiösem Gefühl und Ergreifung gefeiert. In Griechenland aber wird das Osterfest von allen, von den Gläubigen und den Nicht-Gläubigen, gefeiert und gibt jedem den Anlass für große Feierlichkeit. Das griechische Osterfest ist quasi ein Volksfest für die Griechen geworden. kirchturm auf korfuEs hängt davon ab, dass die Orthodoxie mit einem sehr bereicherten kirchlichen Ritual das Osterfest begleitet. Und viele Griechen nehmen deshalb besonders gerne an den Feierlichkeiten teil, weil diese im Lauf der Zeit einen sittlichen und volkstümlichen Charakter erworben haben.

Das griechische Ostern ist also eine Zeit des Festes und der Freude für alle Griechen. Und es ist daher für die Besucher Griechenlands eine gute Gelegenheit das Land, die Menschen, die Kultur und die Landschaft besonders zu genießen.

Die etablierten Bräuche, die während des Osterfestes in Griechenland stattfinden, sind sowohl von großer Spiritualität, als auch von Fröhlichkeit geprägt. Das Fest selbst beinhaltet im wesentlichen folgende Ereignisse:

Am Kardonnerstagsabend findet die kirchliche Zeremonie der Kreuzung des Jesus in der Kirche statt. Dabei halten die Priester das Holzkreuz, welches sie später während der Prozession tragen werden. Nach der Zeremonie in der Kirche verlassen die Priester die Kirche und beginnen eine Prozession durch den jeweiligen Ort. An dieser Prozedur nehmen natürlich die Kirchgänger (und auch all die, die keinen Platz im Inneren der Kirche mehr gefunden hatten) teil und folgen den Priestern.

Am Karfreitagsabend erfolgt in der Kirche die Zeremonie des Grabes des Jesus. Die Kirche wurde dazu von den Frauen des Ortes liebevoll mit Kränzen aus duftenden, vielfarbigen Blumen dekoriert. Anschließend gibt es wieder eine Prozession, an der die Kirchgänger natürlich teilnehmen.

Am Karsamstagsabend kommt die Erlösung des Leiden des Jesus, wie sie in der kirchlichen Liturgie der Auferstehung des Jesus dargestellt werden soll. Um 12:00 Mitternacht schlagen die Glocken laut und fröhlich. Der Priester gibt den Gläubigen das Osterlicht  ab. Und gleich danach singt er „Der Jesus ist aus der Welt der Toten auferstanden und hat den Tod besiegt“. Dieser Augenblick ist ein einzigartiger Höhepunkt des griechischen Osterfestes, welcher jeden – Gläubigen oder nicht Gläubigen – ganz sicher tief berührt. Danach gehen die Gläubigen nach Hause, wo die Familie und Freude sich sammeln um die berühmte griechische Ostersuppe „Magieritsa“ vorzubereiten. „Margieritsa“ ist vergleichbar mit dem „Wiener Bäuscherl“, sie besteht vorwiegend auf den Innereien des für den Ostersonntag vorgesehenen Lammes. Vor der Margieritsa werden die roten Ostereier am Ostertisch aneinander geschlagen und als erste Vorspeise gegessen.

Am Ostersonntag findet eine echte griechische Feier statt. Dabei ist der Bratenspieß bzw. der Lammspieß der Zentralpunkt. Die ganze Familie – Verwandte und Freunde – sammeln sich bereits vormittags, um diesen Lammspieß gemeinsam zu braten. Dazu kann jeder eingeladen werden, auch Menschen, die völlig unbekannt miteinander sind und sich zufällig am „Tatort“ der Feier treffen. Es wird viel getanzt und getrunken. Ich hoffe sehr, dass meine Landsleute sich auch in der Zeit der Finanzkrise, ihre am Ostersonntag gewöhnlich ausgelassene Stimmung bewahrt haben und auf die frühere lebhafte Weise das Fest wahrnehmen können.

Griechisch-Ostern 2014

Im Jahr 2014 wird das othodoxe Osterfest zwischen dem 18.04. (Karfreitag) und dem 20.04. (Ostersonntag) begangen.

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