Preisentwicklung in Zeiten der Krise

Die griechische Finanzkrise kann auch als eine Folge der Weltkrise gesehen werden. Seit dem Jahr 2007 erlebt die Welt einen Engpass der Liquidität der Banken weltweit. Diese sind nicht mehr in der Lage die finanziellen Bedürfnisse von Unternehmen durch effektive Finanzierungen zu decken. Dies hat zur mangelnden Stabilität der Märkte geführt. Dadurch wird natürlich auch das Preisniveau von Lebensmitteln, anderen Konsumprodukten und auch von Dienstleistungen beeinflusst.

griechische 50-Cent-MünzeGriechenland befindet sich seit 2009 in einer akuten nationalen Finanzkrise. Diese sollte zwar nicht unabhängig vom krisenhaften wirtschaftlichen Weltgeschehen betrachtet werden. Sie stellt eine extrem schwierige finanzielle Lage dar. Als Haupgrund werden sehr oft falsche politische Entscheidungen im Inland angeführt. Für diese Finanzkrise wird daher auch die staatliche Verschuldung als Hauptursache bezeichnet. Die aktuellen Einkommen der griechischen Bürger sind deutlich geringer, als vor 2007. Und die Regierung hat extreme Sparmaßnahmen ergriffen. Vor allm diese beiden Faktoren haben zu einer Verringerung der Nachfrage von Konsumgütern verursacht. Die Verkäufer von Konsumartikeln haben es aktuell ziemlich schwer, Ihre Waren überhaupt loszuwerden.

Es wurde festgestellt, dass das niedrigere Einkommen der Käufer, die Senkung der Preise sowohl für Standardprodukte, als auch für Luxusgüter verursacht. Die Nachfrage nach Produkten mit höheren Preisen verringert sich wegen der niedrigeren Kaufkraft. Dadurch sehen sich Produzenten und Dienstleister gezwungen, die bisher angebotenen Verkaufspreise zu senken. Vor der Finanzkrise existierte ein großer Unterschied zwischen dem Einkaufspreis eines Produktes und dem endgültigen Verkaufspreis. Jetzt zu Zeiten der Finanzkrise müssen sich die Verkaufspreise eher an den finanziellen Möglichkeiten der Käufer orientieren. Das Ergebnis ist eine generelle Senkung der Preise in Griechenland. Es wird aktuell zumindest eine 10%ige Senkung des Preisangebotes im Vergleich zu den vergangenen Jahren gemessen.

Die normale griechische Familie kommt jetzt durchschnittlich mit  65 Euro für die wöchentlichen Lebensmittel aus. Die Preisentwicklung des Warenkorbes einer griechischen Familie zeigt in der Finanzkrise eine gewisse Verringerung der Ausgaben. Letzteres lässt sich auch mit den günstigeren Preisen erklären. Griechen bezahlen für jeden Euro Schulden mehr Zinsen, als die anderen Europäer. Ein Austritt aus der Eurozone würde zwar die täglichen Lebenskosten billiger machen. Dennoch wäre ein solches Szenario in der Realität nicht unbedingt wünschenswert: Ein Austritt aus dem Euro würde eine noch geringere Kaufkraft der Griechen bedeuten.

Die Reduzierung der Preise in Griechenland ist jetzt schon nicht nur in der Touristik, sondern auch im Export zu beobachten. Das wieder gestiegene Interesse im Ausland nach griechischen Produkten und nach Urlaubsangeboten in Griechenland fördert die sonst an Defiziten leidende griechische Wirtschaft. Dazu kommen neue Absatzmöglichkeiten durch die Nutzung neuer Technologien. Viele Unternehmen sehen z.B. gute Geschäftschancen im Internet, es sind z.B. zahlreiche neue Online-Shops am griechischen Markt eingerichtet worden. Andere Unternehmen beschäftigen sich mit der Produktion von innovativen Erzeugnissen auf der ökologischer Basis. Die Unternehmen bieten dann Produkte hoher Qualität mit vergleichbar günstigen Preisen. Gewinn machen sie durch den Verkauf deutlich größerer Mengen, als zuvor. Unternehmer zeigen sich entschlossen, die Krise baldmöglichst zu meistern. Staat und Banken bremsen allerdings stark diese Entwicklung. Aus dieser Sicht sieht man eine Änderung der Wirtschaftskette und des Absatzmarktes in Griechenland.

Aber selbstverständlich gibt es auch Preise, die seit dem Beginn der Krise deutlich gestiegen sind:  Heizen in Griechenland ist mittlerweile extrem teuer geworden. Und die zahlreichen neuen Steuern – wie die Immobiliensteuer auf leerstehende Häuser und ungenutzte Grundstücke treibt so manche Familie in den Ruin.

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