Immobiliensteuern in Griechenland

Genau wie in Spanien, galt jahrzehntelang auch in Griechenland eine eigene Immobilie als die einzig sichere Form der Rente. Aber jetzt droht vielen Rentnern der Verlust Ihres eigenen Hauses. Was ist passiert?

leerstehende Immobilie auf dem PilionBis vor drei Jahren konnte jeder Immobilienbesitzer eines seiner Häuser als Privatwohnsitz deklarieren. Für diesen um dafür dann nur sehr wenig Grundsteuern zu zahlen. Für jede weitere Immobilie wurden dann schon immer deutlich höhere Steuern erhoben. Diese Regel mit dem Privatwohnsitz ist bereits erstmals vor zwei Jahren gebrochen worden, indem eine Sonderabgabe auf die Erst-Immobilie eingeführt wurde.

Gerade in Zeiten der Griechenlandkrise ist das natürlich sehr bitter. Mangels Kaufkraft gibt es nur zunehmend weniger solvente Griechen. Und wegen der ungewissen politischen Lage trauen sich nur noch sehr wenige Ausländer, sich im Land der Sonne ein Ferienhaus zuzulegen. Darum ist der Immobilienmarkt in Griechenland praktisch zusammengebrochen. Es ist nahezu unmöglich geworden, ein Haus, oder ein Grundstück zu einem halbwegs fairen Preis zu verkaufen. Es gibt aktuell einfach keine Interessenten!

Und jetzt kommt´s noch Mal richtig Dicke: Um das trotz Schuldenschnitt immer größer werdende Haushaltsloch zu stopfen, wurde der Satz für die Immobiliensteuer erneut kräftig angehoben. Es kursieren Schätzungen, wonach der griechische Staat die geforderten Immobiliensteuern innerhalb von 5 Jahren um knappe 700% gesteigert hat.

Diese neue Regelung trifft natürlich zu aller erst wieder die Schwächsten der Gesellschaft: Im Verlauf der Griechenlandkrise wurden die staatlichen Altersrenten schon kräftig gekürzt, in unserem Artikel „Neues von der Rente in Griechenland“ berichteten wir bereits darüber. Und jetzt sind tausende Rentner regelrecht verzweifelt, da sie nicht wissen, wie sie den drohenden Verlust ihrer eigenen vier Wände noch abwenden können. Dann mit Erbarmen kann keinesfalls gerechnet werden: In Griechenland werden Steuern stets über die Stromrechnung eingezogen. Schuldnern dreht der staatliche Stromkonzern „DEH“ umgehend den Strom ab. Danach droht die Zwangsräumung inklusive anschließender Zwangsübereignung an den Staat…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Auch für mich gelten die Datenschutzbestimmungen: