Eines der größten Probleme griechischer Kommunen ist die Abfallbeseitigung, die immense Kosten verschlingt. Jede Insel ist eigenverantwortlich für die Müllentsorgung und die Mülldeponien sind meist überfüllt. In einer Umfrage gab ein knappes Drittel der Griechen an, ihren Müll zu trennen. Damit liegt Griechenland im untersten Drittel der europäischen Länderskala. In Griechenland fallen jährlich rund 3 Mio. Tonnen Haushaltsmüll an. Die Hälfte davon ist organischer Müll, 40 % besteht aus Verpackungen und die restlichen 10% sind Holz, Textilien und ähnliche Materialien.
Das Thema Recycling – das Wort leitet sich von der lateinischen Vorsilbe „Re“ (zurück, wieder) und dem griechischen Wort „kyklos“ (Kreis) ab – steckt noch in den Kinderschuhen. Gut organisierte Sammel- und Verwertungssysteme gibt es nur in einigen Teilbereichen. Meist werden private Unternehmen mit der Behandlung der Abfälle beauftragt. Das Mülltrennungssystem beläuft sich bisher lediglich auf einem 2-Tonnen-System: In die blauen Tonnen können Materialien wie Plastik, Papier, Glas und Metall entsorgt werden. In die silbernen Tonnen wandern mit dem Restmüll immer noch zu viele Wertstoffe. Es gibt nur vereinzelt Sammelstellen für gebrauchte Elektrogeräte, Industrie-und Autobatterien. In einigen Städten stehen Plastiksäulen, in welche gebrauchte Batterien entsorgt werden können. Einwegbehälter aus Glas, Plastik und Leichtmetall unterliegen nicht wie in Deutschland dem Dosenpfand und wandern noch zu oft in den Hausmüll. Ein Recyclingsystem für Biomüll gibt es noch meines Wissens nach noch nirgendwo in Griechenland. In den Dörfern, in denen viele der Bewohner über eigene Gärten verfügen und oft auch Kleintiere wie Hühner und Hasen halten, werden Essensabfälle kompostiert und verfüttert.
Griechenland ist seitens der EU angehalten eine Lösung für die wachsenden Müllberge und deren fachgerechte Entsorgung zu schaffen. 2012 wurde ein Staatssekretär der deutschen Bundesregierung beauftragt deutsche und griechische Kommunen für Know-How- Partnerschaften zu gewinnen. Griechenland könnte die 30-jährige Erfahrung der Deutschen im Bereich Recycling nutzen und aus Müll Geld machen. Es wird nun über verschiedene Lösungen diskutiert. Die Erhebung von Müllgebühren würde zum Beispiel einen Anreiz zur Trennung der Abfälle schaffen. Noch ist es so, dass die Abfallbeseitigung lediglich aus Steuergeldern finanziert wird. Es wird nun nach Wegen gesucht die Abfallentsorgung effektiver zu organisieren und das Mülltrennungssystem auszubauen. Auch das Thema der Gewinnung von Bioenergie aus Abfällen steht auf der Agenda. Deutschen Firmen werden Einstiegschancen geboten, sie reagieren jedoch noch sehr zögerlich.
Landesweit laufen nun über 10 Ausschreibungen für integrierte Abfallmanagementanlagen. Ich bin sehr gespannt, was sich in den nächsten Jahren zum leidigen Thema „Müll“ hier in Griechenland bewegen wird.
8 Gedanken zu “Mülltrennung in Griechenland”
Wir sind leider sehr traurig, dass sich zu wenig im Bewusstsein der Griechen als auch der Touristen getan hat. Im Oktober 2013 und gerade aktuell im März 2016 liegt überall Müll. Keiner scheint sich daran zu stören. Kein System ist für uns erkennbar! Das erschreckt und verärgert uns. Wir fühlen uns bei den Menschen sehr wohl, aber wir überlegen uns, ob wir wiederkommen sollten! Wir versuchen wenigstens Vorbild zu sein, aber
unser Umweltherz blutet. Wir sehen Hunde, die am
Rande der Unterernährung unterwegs sind. Ein bisschen
zu fressen können wir ihnen geben und signalisieren,
dass sie uns nicht stören. An ihrem Verhalten erkennen wir, wem sie vertrauen und wem nicht. Es ist sehr schwer zu ertragen, zumal wir europäisch denken wollen!
Viele von uns vom Wasser entfernte Gegenstände stammen vermutlich von den Fischern, die einfach über Bord geworfen wurden. Menschen die vom Meer leben, achten und schützen ihre Lebensgrundlage nicht. Das will uns nicht in den Kopf! Wo bleibt der altgriechische Feingeist und das christliche Verständnis der Menschen. Viel mehr EU geförderte Umweltprojekte werden gebraucht!
Wer hört den kleinen Leuten noch zu?
W
Ich möchte gern Caroline Elisabeth Marchner kontaktieren die den Artikel Mülltrennung in Griechenland geschrieben hat.
Bin gerade dabei einen Businessplan zu entwickeln bzgl. Müllsammlung, Trennung Entsorgung usw in Griechenland und dementsprechend evtl. mit der EU zusammenarbeiten
Danke schon mal für die Kontaktdaten!
Hallo Daniela,
gern habe ich der Caroline Ihre Anfrage und samt Mailadresse übermittelt. Alles Weitere liegt jetzt also an ihr.
Liebe Grüße und viel Erfolg
Thomas Kunert
Hallo Thomas, wir haben die Nachricht von Daniela Lascu gelesen und möchten unbedingt mit ihr in Kontakt treten.
Es geht um illegale Mülldeponien auf einer griechischen Insel.
Vielen Dank
Komme selber aus der Recyclingbranche und habe das Problem Plastikmüll in Griechenland selber gesehen, möchte vielleicht eine Idee einbringen und auch selber das Problem in manchen Provinzen lösen mit EU.Hilfe, alles ist möglich wir müssen es nur anpacken und nicht wegschauen.
Wenn Interesse besteht meldet euch bei mir.
Gruß aus Köln
Hallo zusammen,
ich freue mich sehr festzustellen, dass es andren Menschen gibt, die was dagegen tun möchten.
Nach meinem Urlaub auf einer Inseln in Griechenland kann ich nicht vergessen, die Schönheit der Insel und seine Plastikbegleitung.
Habe selber live gesehen das große Problem. Habe jeden Tag vor meiner Yoga-Übung Tüten mit Plastik voll, konnte einfach das nicht sehen.
Was mich noch trauriger gemacht hat, war die Verhältnisse der Fischer, deren „Big“ Müll vor dem Boot, und der Insel-Müllmann uns sein Versprechen.
Ich habe zwei große Müllstapel auf der Straße entlang des Strandes gestellt und dem Müllmann, der vorbei gefahren war gebeten diese mitzunehmen, leider
entgegen kam einfach nichts. Habe viel aufgenommen, und werde einen Film in Youtube publizieren.
Momentan habe keine andere Idee, was ich dagegen tun kann.
LG
Hallo liebe Gemeinde, Freunde und Pollution fighter!
Durch eine sehr liebe Freundin bin auf eure Seite aufmerksam geworden. Ich hoffe das diese hier noch am leben gehalten wird während ich das hier schreibe!
Seit Januar 2018 organisiere ich rund um Thessaloniki (Thermaikos, Katerini) beach clean ups! Auf meiner Five Senses Beachcleaner FB Seite könnt ihr Bilder, Videos und Berichte ( zum Bsp. der Deutschen Welle Thessaloniki von Florian Schmitz) finden, lesen, liken, teilen und kommentieren!
Mit dem Gedanken der Gründung einer NGO,NRO spiele ich schon sehr lange, nur bin ich allein und weiss nicht so richtig wie und wo! Suche mir gerade ein Team und Steuerberater für mein Vorhaben!
Würde mich sehr über jede mögliche Art der kommunikation freuen!
Alle sind herzlich willkommen die helfen, supporten oder einfach „danke“ sagen wollen!
Danke und sonnige Grüße aus Saloniki
Marios
August 2019….! Es hat sich nichts getan!! Kamena Vourla: Plastik und Müll entlang des Strandes…Müllbehälter überfüllt und nicht entleert!!! Ohne Druck und Macht ändert sich hier gar nichts!! Wie erzeugen wir Druck? Bild: Wie Väter die in die Suppe ihrer Kinder spucken!! So gehen sie mit ihrer Umwelt um…und wir auch??
Vielleicht helfen Schreiben an die Bürgermeister? Botschafter? Unterschriftenaktion? Grüne Partei in Griechenland? Habe dazu zu wenig Informationen..