Erdbeben in Griechenland

In Europa ist Griechenland, neben Italien und der Türkei das am stärksten von Erdbeben heimgesuchte Land. Alle paar Tage kommt es zu kleineren Beben, die in der Regel kaum wahrgenommen werden. Warum ist das so? Und wie gefährlich sind diese Beben?

Diese Kirche auf Kreta wurde durch ein Erdbeben völlig zerstört.Südlich der Halbinsel Peloponnes verläuft ein tiefer Graben im Meer. Dort stoßen die afrikanische und die europäische Erdplatte aufeinander Dieser tektonische Graben ist 1000 km lang und verläuft vom Süden der Türkei bis ins Ionische Meer. Die meisten Erdbeben entstehen an den Rändern der tektonischen Platten, wenn diese sich verschieben, reiben die Kanten aneinander oder verhaken sich sogar zeitweilig. Wenn der entstandene Druck zu groß wird, geben die Platten mit einem plötzlichen Ruck nach und die Erde bebt.

Der Peloponnes war ursprünglich eine Insel, die jedoch im Laufe der Zeit durch die Nordverschiebung der Afrikanischen und Arabischen Platte ans Festland heran gedrückt wurde. Da die Verschiebung der Platten ein kontinuierlicher Prozess ist, kommt es auf dem Peloponnes und insbesondere am Golf von Korinth fast täglich zu kleineren Beben.

Bei einem der stärksten Erdbeben 1986 wurde die Stadt Kalamata fast vollständig zerstört.
Eine Serie von Erdbeben erschüttert seit dem 26. Januar 2014 die Insel Kefalonia an der Westküste Griechenlands. Die beiden schwersten Beben wurden mit Stärken von 5,7 und 5,9 auf der Richterskala gemessen. Nach offiziellen Angaben wurden 10 Menschen von herabfallenden Gegenständen leicht verletzt, 600 Häuser müssen wegen irreparabler Schäden abgerissen werden, es kam zu Erdrutschen, Stromausfällen und viele Straßen waren wegen starker Einrisse unpassierbar. Das Epizentrum der Beben lag direkt unter Lixouri, der zweitgrößten Stadt auf der Insel und wurde im gesamten Westen des Landes wahrgenommen. Sogar in Athen-300 km östlich waren die Erdstöße auch in höheren Etagen spürbar.
Im Jahre 1953 wurde bei einem Seebeben der Stärke 7,2 sowohl Kefalonia als auch die nahegelegene Insel Zakynthos verwüstet, 500 Menschen verloren damals ihr Leben.

Vor einigen Jahren wurde in Griechenland die Pflicht erlassen neue Häuser erdbebensicher zu bauen. Unter der Fassade der traditionellen Steinhäuser verbirgt sich oft ein Stahlbetongerüst, das den Erderschütterungen standhalten soll. Laut des Tourismusverbandes gibt es keinen Anlass zur Panik: Die meisten Hotelanlagen, Häuser und Wohnungen wurden bereits in erdbebensicherer Bauweise errichtet.

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