Weltkulturerbe: Die Meteora-Klöster

Östlich des Pindos-Gebirges nahe der Stadt Kalambaka in Thessalien befindet sich ein spektakuläres Kulturdenkmal. Die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannten Meteora-Klöster zählen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Griechenlands. Worin besteht die weltbedeutende Einzigartigkeit dieser Klöster?

Blick auf die Sandsteinfelsen, zwischen denen eines der Meteoraklöstern zu sehen istBei dunstigem Wetter hat es den Anschein, als seien die erhabenen Klöster in der Luft aufgehängt. Das Wort Meteora leitet sich von dem Verb „meteorizo“ ab, was in etwa „schweben“ bedeutet. Die Meteora-Klöster sind in hunderten von Metern Höhe auf den Gipfeln mächtiger Stalagmiten entstanden und ihre Geschichte ist schicksalhaft:

Anfang des 14ten Jahrhunderts begann das byzantinische Reich zu zerfallen und die Mönche auf dem Heiligen Berg Athos waren ungeschützt den Überfällen der türkischen Piraten ausgeliefert. Die drei Geistlichen Athanasios, Grigorios und Moisis beschlossen, ihr Kloster zu verlassen und nach einer neuen, geschützteren Unterkunft zu suchen. Die drei erreichten das Tal Kalambaka in Thessalien, wo der Fluss Pinios über Jahrhunderte hinweg riesige Aufhäufungen aus Sandstein hat entstehen lassen. Auf einem dieser natürlichen Türme, dem „Großen Meteora“ 623 Meter hoch, errichteten sie zunächst eine hölzerne Unterkunft. Wenig später, im Jahr 1336, lebten hier bereits 14 Mönche.
Eremiten bewohnten die Höhlen Meteoras bereits ab dem 11. Jahrhundert. Aber erst auf die Initiative des Mönchs Athanasios organisierte sich eine Glaubensgemeinschaft, die auf strengen Regeln und Riten aufgebaut war. Dieser widerfuhr etwa 20 Jahre später ein glücklicher Schicksalsschlag: Der serbische König Simeon Ouresis Paleologos ernannte sich selbst zum Herrscher von Thessalien und stellte das Kloster unter seinen Schutz. Sein Sohn Ioannis Ouresis wurde Mönch und übernahm 1383 nach Athanasios Tod dessen Nachfolge.

Das Kloster existierte etwa ein Jahrhundert, als die Dynastie der Familie Ouresis fiel und Thessalien zum Kriegsschauplatz des Konfliktes zwischen Türken und Vlachen wurde. Die Mönche waren gezwungen, das Kloster zu verlassen. Sie kehrten jedoch zurück, als die Region unter die Herrschaft der Osmanen fiel. Obwohl es sich um eine christliche Glaubensstätte handelte, erlaubte der Souleiman die Wiederbesiedlung des Klosters. In Folge entstanden weitere 23 Klöster auf den Meteora-Felsen. Diese stellten während des Befreiungskampfes eine wichtige Zuflucht für von Muslimen verfolgten Christen dar, denn der Zugang war nur über ein kompliziertes und gefährliches System aus Seilzügen möglich.

Während des zweiten Weltkrieges fielen leider große Teile der Anlagen den Luftangriffen zum Opfer, so dass heute nur noch sechs erhalten und auch bewohnt sind. Sie Der Aufstieg ist dank steiler, aber ungefährlicher Treppen jetzt für jedermann möglich.

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