Buchtipp: KRETA – Erinnerungen an eine Reise

KRETA – Erinnerungen an eine Reise
(Hermann Markau)

Dieses Büchlein ist alles andere als ein Nachschlagewerk für Reisewillige, die sich nach Kreta aufmachen wollen. Das will es nicht sein und kann es nicht. Denn dafür fehlt es mir an fundiertem Wissen über diese größte Insel Griechenlands.

Erinnerungen an einen Urlaub auf Kreta im Jahr 19781978 haben meine Frau und ich unsere erste größere Urlaubsreise unternommen – und zwar mit dem Flugzeug nach Athen und mit der Fähre nach Kreta. Im Rückblick war das unser bisher schönster und abenteuerlichster Urlaub, denn das war keine Pauschalreise, die wir damals machten, und wir hatten auch keine Zimmer in Pensionen im Voraus gebucht oder ähnliche Vorbereitungen getroffen. Wie hätten wir denn – ohne Internet. Kurz: Wir sind auf blauen Dunst in den Süden gefahren.

Was wir damals erlebt haben – von den Problemen bei der Ein- und Ausreise, von den Ängsten während unseres ersten Fluges bis zu den vielen Begegnungen mit den Einwohnern Kretas und der Fahrt mit dem Mofa von Iraklion nach Tsoutsouros an Kretas Südküste – habe ich im Mai 2017, also 39 Jahre später, aufgeschrieben – mit einigen Fotos aufgelockert, die ich in einer verstaubten Kiste gefunden habe. Diese Fotos waren es im Übrigen auch, die mich dazu veranlasst haben, das Buch zu schreiben.
Es versteht sich von selbst, dass das Gedächtnis nicht mehr so ganz „mitspielt“, wenn es um die Einzelheiten und vor allem um die Gespräche geht, die wir damals untereinander und mit den Griechen geführt haben. Hier hat die „dichterische Freiheit“ ein wenig ausgeholfen. Die Erlebnisse allerdings, die ich aufgeschrieben habe, sind so abgelaufen, wie sie geschildert werden.

Das, was man dort heute als Reisender manchmal erlebt – vor allem in den Hauptorten der Insel – ist mit dem, was ich in meinem Band beschreibe, kaum mehr zu vergleichen, denn die Touristik auf Kreta hat sich in beängstigender Weise dem weltweiten Trend zu anonymisiertem Bettenburgen-Urlaub genähert.

Der Pauschalreisende tut gut daran, sich der Kasernierung durch die global agierenden Hotelgesellschaften zumindest für einige Tage zu entziehen, um sich in den ländlichen Gebieten im Inneren der Insel dem Flair zu nähern, das ich versucht habe, dem Leser in meinem Buch nahezubringen. Denn in den Dörfern und kleinen Städten wird man die beschriebene Gastfreundschaft der kretischen Bevölkerung, ihre Offenheit dem Fremden gegenüber, die man in Deutschland mittlerweile mancherorts vermissen mag, immer noch finden. Möglicherweise aber erst dann, wenn man diese ländlichen Besuche nicht im Stile einer pauschal geführten Bustour mit Reiseleitung unternimmt – mit abendlicher Rückkehr in den heimatlichen Hafen der Hotelunterkunft, sondern wenn man bereit ist, auch einige Nächte außerhalb des Hotels zu verbringen.

Hermann Markau
Hermann Markau, geboren 1948 in Niebüll an der nordfriesischen Nordseeküste, studierte nach dem Abitur und vierjähriger Bundeswehrzeit Pädagogik in Flensburg und arbeitete vier Jahre als Lehrer in Westerland auf Sylt. Nach Jahren als Kneipen- und Diskothekenwirt lebt er jetzt als Privatmann mit seiner Frau in Nordfriesland und überwintert jedes Jahr in Andalusien, in der Nähe der Schauplätze seines Debütromans.

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