Was ist eigentlich die Mittelmeerdiät

Gyros mit Pommes und Krautsalat, Souvlaki und „Mix-Grill“ waren lange Zeit die bekanntesten Stellvertreter der sogenannten griechischen Küche. Auch heute noch verbinden viele Menschen den griechischen Lebensstil mit reichhaltigen Fleischportionen und großen Mengen Wein. Klingt nicht gerade gesund…

Und dennoch werden auf einigen griechischen Inseln die Menschen deutlich älter, leiden seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und haben eine wesentlich bessere Lebensqualität als in anderen Teilen der Welt. Der Grund dafür liegt nach Ansicht vieler Ernährungswissenschaftler in ihren Essgewohnheiten. Auf den Inseln, wo jahrhundertealte Traditionen gepflegt werden, ernährt man sich nämlich noch auf eine Weise, die heutzutage als „Mittelmeer-Diät“ (auch „Kreta-Diät“) bezeichnet wird und die nichts mit dem „Essen beim Griechen“ zu tun hat.

Grundbestandteile der traditionellen griechischen Küche sind vor allem Gemüse und Obst, große Mengen Olivenöl, außerdem Hülsenfrüchte, Getreideprodukte, Fisch und moderate Mengen an Geflügel und Milchprodukten. Wurst und rotes Fleisch wird dagegen sehr selten verzehrt. Ein Glas Wein, das jedoch nur zusammen mit den Mahlzeiten genossen wird und auch reichlich Kaffee gehören ebenfalls in den Ernährungsplan der Griechen. Süßspeisen werden mit Naturstoffen wie Honig gesüßt und traditionell nur an Feiertagen konsumiert.

In den 1950er Jahren wurde diese Ernährungsweise erstmals von einem amerikanischen Wissenschaftler unter die Lupe genommen. Auffallend waren damals schon die niedrigen Cholesterinwerte und die wenigen Herzinfarkte bei den Griechen. Es folgten weitere wissenschaftliche Studien, die den positiven Einfluss der mediterranen Ernährung auf die Gesundheit bestätigten. Mittlerweile wird sie von vielen Ärzten statt oder in Verbindung mit einer medikamentösen Therapie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen empfohlen. Neueren Studien zufolge soll sie auch Krebs und Alzheimer vorbeugen. Und obwohl die Teilnehmer der Studien jahrelang nicht auf ihre Kalorienzufuhr geachtet haben, nahmen sie nicht an Gewicht zu.

Warum ist die mediterrane Ernährung denn eigentlich so gesund? Eine eindeutige Antwort gibt es darauf nicht. Fest steht jedoch, dass die Kombination aus Gemüse, Obst und Olivenöl, das reich an ungesättigten Fettsäuren ist, wohl eine Schlüsselrolle spielt.

Vielen Griechen ist der Wert ihrer traditionellen Ernährung heutzutage wieder bewusst geworden und moderne Restaurants setzen daher statt auf Grillgerichte auf ausgewogene und frische Mittelmeer-Mischkost. Nicht umsonst erfreuen sich auch außerhalb von Griechenland kleiner Appetithäppchen – die sogenannten „Mezedes“ zunehmender Beliebtheit.

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