Safran gilt als edelstes und teuerstes Gewürz der Erde. Winzige Mengen verleihen süßen und herzhaften Speisen eine warme gelbe Farbe und einen unnachahmlichen Geschmack. Wussten Sie, dass griechischer Safran, Krokos, aus Kozani zu den qualitativ besten und reinsten Sorten der Welt gehört?
In der griechischen Mythologie war Krokos ein Freund des Gottes Hermes. Eines Tages, als die beiden Freunde mit dem Diskus spielten, traf Hermes versehentlich Krokos am Kopf und tötete ihn. Am Unfallort wuchs eine Blume, auf deren Mitte drei Tropfen Blut des Opfers tropften und ihr so die Blütennarbe gaben: Der Safran, auf griechisch Krokos.
Schon in der Antike war Safran aufgrund seiner Farbe, seines Aromas und seiner medizinischen und aphrodisierenden Wirkung eines der beliebtesten, edelsten Gewürze. So empfahl Hippokrates ihn für die Heilung von Wunden und Krankheiten. Und Cleopatra benutzte ihn für ihre Kosmetik. Darüber hinaus waren damals schon die unglaublichen Farbeigenschaften bekannt. Die violette Blüte mit den tiefroten Stempelfäden ergibt in Wasser gelöst eine satte gelbe Farbe. Safran wurde daher gern für lebendig leuchtende Wandmalereien und zur Imitation von Goldschriften verwendet.
Im 17ten Jahrhundert brachten Händler aus Kozani, Safran aus Österreich nach Griechenland. In der Kleinstadt Krokos im Süden der Präfektur von Kozani, im griechischen Makedonien, befindet sich heute der Sitz der Produktionsgemeinschaft. An diese sind 40 kleine Dörfer angeschlossen. Dieses Gebiet ist der einzige Ort in Griechenland und eine der wenigen Regionen in Europa, an dem Safran angebaut wird. Hier gedeiht er dank der für diese Gegend eigenen Temperatur und Bodenfeuchtigkeit.
Die Einwohner der „Safrandörfer“ pflanzen die Triebe jeden Sommer und pflücken im Herbst per Hand die wertvollen Narben der wunderschönen violetten Blüten. Diese müssen sehr sorgfältig getrocknet werden, um die tiefroten feinen Fäden zu erhalten. Dabei stehen pro Blüte lediglich drei feine Safranfäden zur Verfügung. Genau das macht dieses königliche Gewürz auch so teuer: Für ein Kilo Safran benötigt man zigtausend Krokusblüten.
Die Anbaumethode, sowie die über drei Jahrhunderte erworbene Erfahrung, bürgen für die optimale Qualität und die besonderen Eigenschaften des Kozani-Safrans. Qualitativ gilt dieser Safran als einer der besten der Welt denn seine Färbekraft liegt deutlich höher als bei anderen Safransorten. Als„KROKOS KOZANI“ ist der Safran aus Kozani mittlerweile eine „geschützte Ursprungsbezeichnung“.
Safran aus Kozani ist im Handel in zwei Formen erhältlich: Entweder als Faden, oder als Pulver, welches aus den getrockneten Fäden hergestellt wird. Er eignet sich aufgrund seiner herrlichen Farbe und seines milden Aromas nicht nur als Gewürz der Mittelmeerküche, sondern wird auch in der Käserei, der Konditorei und sogar in der Getränkebereitung verwendet. Und ihm wird eine weitere Wirkung nachgesagt: Er sei ein Aphrodisiakum, vertreibe Schwermut und stärke den Körper.
Wenn Sie einen Ratschlag der Kozanier befolgen möchten, sollten Sie mal Tsipouro (Raki) mit etwas Safran aromatisieren. Auch Kaffee und verschiedene Tees erhalten durch Safran eine besondere Note. Sein Sie aber bitte vorsichtig mit der Menge, denn je mehr Sie verwenden, desto intensiver wird der Geschmack!
3 Gedanken zu “Safran aus Kozani, das „rote Gold der griechischen Erde“”
Super interessant. Danke für den Artikel – wieder etwas gelernt über den Safran 🙂
Liebe Frau Efthalia,
das war mal ein schöner Beitrag zu Safran. Danke. Ich hätte da mal eine Frage.
Könnte ich in Griechenland Zwiebelknollen kaufen, /Safranzwiebeln?
Es wäre nett, wenn Sie mir das eine Auskunft beschaffen könnten. Freundliche Grüße Ch.Kröll
Sehr geehrte Frau Tsoukis,
danke für die Information über Safran. Leider geht meine I-mail Adresse nicht ganz in Ihren Vordruck.Hier noch mal meine I-mail.galerie -international@gmx.de.
Geben Sie mir bitte Ihre I-mail an. Danke, freundliche Grüße, Christa Kröll