Berufsausbildung in Griechenland

Bis vor einigen Jahren waren die Universität und die technischen Fachhochschulen die einzigen Träger einer berufsorientierten Ausbildung in Griechenland. Jedoch galten diese Ausbildungsträger als der Weg zu der gehobenen Ausbildung. Die griechische Familie erzog ihre Kinder mit dem Ziel einer zukünftigen universitären Ausbildung. Die Universitäten und an zweiter Stelle die technischen Fachhochschulen führten zu einem besseren sozialen Status, aber nicht unbedingt zu einer festen beruflichen Zukunft.

Die Akademie von AthenDas traditionelle Berufsausbildungssystem gliedert sich nach der Schule in Universität und technische Fachhochschulen, technologische Ausbildungsinstitute und Akademien. In der sekundären Ausbildungsstufe unterscheidet man zwischen allgemeinem Lyceum und technischem Lyceum. Ersteres führt zum Studium und zweiteres ist rein berufspezifisch.

Für die technischen Berufe sind meistens die technologischen Ausbildungsinstitute (TEI) zuständig. Zeugnisse für technische Berufe können nach Abschluss einer dreijährigen Ausbildung von diesen Ausbildungsinstituten verliehen werden.

Allerdings hat sich die Einstellung vieler junger Schulabsolventen in den letzten Jahren deutlich geändert. Sie interessieren sich mehr für den Zugang zu einem guten Arbeitsplatz als die Unsicherheit irgendeines abgeschlossenen Studiums. Sie brauchen viel mehr berufliche Zertifikate und Zeugnisse, die sie auf Ihrem beruflichen Weg tatsächlich verwenden können. Auch Personen, die einen einfachen Beruf erlernen möchten, interessieren sich jetzt für richtige Qualifikationen, die sie berufsbezogen auf ihrem weiteren Berufsweg begleiten können.

Die Mehrzahl der Schulabsolventen interessierte sich bisher für eine nicht streng auf praktische Anforderungen bezogene universitäre Ausbildung. Dennoch ist die Situation am Arbeitsmarkt anders, als das Ziel der Berufswünsche bzw. der Studienrichtung vieler Studenten geprägt. Im Rahmen des Angebotes einer geeigneten Berufsausbildung wurden einige erste Maßnahmen seitens des griechischen Staates unternommen. Neue Einrichtungen wurden dem bestehenden Ausbildungssystem hinzugefügt.

Die Berufsausbildung in Griechenland wird heutzutage von folgenden beiden Einrichtungen begleitet und unterstützt:
KEK: Zentren der lebenslangen Weiterbildung, zu denen überwiegend Absolventen der Universitäten Zugang haben.
IEK: Institute der Berufsausbildung, in denen die Schulabsolventen oder Schulabgänger eine zertifizierte Ausbildung in technischen und kaufmännischen Berufen erwerben können. Jedoch findet das nicht wie hier in Deutschland im dualen System (Berufsschule + Praxis im Betrieb) statt. Stattdessen absolvieren die Lehrlinge ihre gesamte Ausbildung ausschließlich im Lehrbetrieb des IEK.

Griechenland hat erste Maßnahmen für dem Arbeitsmarkt entsprechende berufliche Qualifikationen eingeführt. Empfehlenswert wäre es auch, bereits Schülern eine bessere berufliche Orientierung anzubieten. In diesem Bereich ist viel zu tun und sind Schwächen festzustellen. Aber was nützt letztendlich die beste Ausbildung, wenn man aufgrund fehlender Arbeitsplätze aus Griechenland auswandern muss…?

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