Instrumente der frühen griechischen Antike

Die Musikinstrumente, die uns aus der griechischen Antike bekannt sind, stammen aus der frühen Bronzezeit und werden in der kykladischen Marmorplastik dargestellt. Die kykladische Kunst hat in jener frühen Zeit, am Anfang des dritten Jahrtausends, die Präsentation der Musikanten vergegenwärtigt. Die ersten Belege des Musikspielens liefern die kykladischen Idole mit Harfenspielern, Doppelaulosspielern und einem Syrinxspieler. Goldene Lyra - eines der antiken MusikinstrumenteDiese Bilder von Musikanten sind die ältesten Hinweise auf die musikalische Kunst in Europa. Darüber hinaus wurden spärliche Funde aus der neolithischen Zeit während Ausgrabungen in Nordgriechenland ans Tageslicht gebracht, die Zeugnisse einfacher Instrumente wie Flöten liefern.

Eine sehr imposante Darstellung von Musikanten wird auf dem berühmten Sarkophag von Agia Triada dargestellt. Diese wirft Licht auf das Musizieren in der minoisch-mykenischen Zeit. Dieses Hightlight der minoisch-mykenischen Kunst ist permanenter Bestand der Antikensammlung des Museums in Heraklion, und jeder Interessent kann dort diesen wichtigen Fund betrachten. Seine beiden Langseiten zeigen Musikanten mit den beiden wichtigsten Instrumenten – Doppelaulos und Leier – im Zusammenhang mit einer großen Kulthandlung zu Ehren einer Gottheit oder mit dem Totenkult. Der Musikant auf der anderen Langseite spielt eine siebensaitige Leier, deren Seitenarme in Vogelkopfform auslaufen. Der Musikant verwendet bereits ein Plektron, eine Erfindung, die später in Vergessenheit geriet, während dieses wieder im 7 Jhd. v. Chr. Anwendung beim Musikspielen in der griechischen Antike findet. Die im Sarkophag von Agia Triada abgebildete Leier wird auch in anderen Kunstgattungen derselben Epoche in Griechenland angetroffen. Diese sind ein fragmentiertes Fresko aus dem Palast von Hagia Triada, das berühmte „Sängerfresko“ aus dem Palast von Pylos (Peloponnes) und eine Pyxis in Chania. Eine beeindruckende Darstellung der antiken griechischen Leier wird auf einem fragmentarischen Fresko von der so genannten Xesti III in der antiken Siedlung im Dorf Akrotiri auf Thera gezeigt. Unter anderen Motiven ist im Fresko ein Affe abgebildet, der spielend eine Leier in den Händen hält. Somit vereinbart der antike Künstler das Musizieren mit einer mythischen, fabelhaften Dimension.

(Herrn Dr. Helmut Brand sei für die wichtigen Informationen gedankt.)

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