Der Esel – eines der griechischen Wahrzeichen

Der Esel ist wohl das Tier, das am ehesten mit der griechischen Landschaft und mit den Griechen in Verbindung gebracht wird. Das geduldige Tier war eine Art Nationalsymbol und gehört zum kulturellen Erbe des Landes.
Esel bei Lentas an der Südküste von KretaEs gibt über 50 Sprichwörter und zahlreiche Mythen, Märchen, Sagen und Geschichten aus Griechenland, in denen ein Esel vorkommt. In der Antike symbolisierte das Tier, das über Afrika und Ägypten nach Klein-Asien und schließlich nach Griechenland gekommen ist, Reichtum und Würde.

Im neuzeitlichen Griechenland war der unermüdliche Esel lange Zeit geduldiger Freund für die griechischen Bauern , beliebt wegen seiner Zähigkeit gegenüber Kälte, Hitze, Mühsal und Einsamkeit.
So gab es 1950 in Griechenland 508.000 Esel, die überwiegend als Transportmittel und als Helfer in der Landwirtschaft eingesetzt wurden. Fast jede Familie auf dem Land hatte einen Esel. Er gehörte zu Haus und Hof und war selbstverständlicher Teil des Haushalts. Nach und nach wurden die Tiere jedoch durch landwirtschaftliche Maschinen ersetzt. 1995 waren dadurch nur noch 95.000 Esel im Land und 2008 weniger als 16.000. Heute ist der Esel in Griechenland ein vom Aussterben bedrohtes Tier.
Etwas weniger als die Hälfte der heute noch in Griechenland lebenden Esel findet man auf der Peleponnes. Von dort stammt auch die einzige richtig griechische Esel-Art: der „Arkadikos Esel“. Dieser wurde jedoch wild und unkontrolliert mit anderen Eseln gekreuzt. Daher kann man mittlerweile nicht mehr nachweisen, ob es tatsächlich noch reinrassige griechische Esel gibt.

Die wenigen Esel, die wir heute noch in Griechenland finden, gehören oft alten Menschen, die eine emotionale Beziehung zu ihrem Tier haben. Oder sie werden für touristische Zwecke eingesetzt. Viele leben auch in einem „Altersheim für Esel“, wie z.B. im Corfu Donkey Rescue auf Korfu oder in der Esel-Auffangstation des Tierschutzvereins Santorini. Dort werden die alten, verletzten und kranken Esel aufgenommen, gefüttert, medizinisch versorgt und gepflegt. Diese Tierheime funktionieren überwiegend durch Spenden und ehrenamtliche Mitarbeit. Es ist auch möglich, eine Patenschaft für einen der liebenswerten und genügsamen alten Esel zu übernehmen.

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