Griechische Musik – Woher kommt die Bouzouki?

Play Bouzouki, play Bouzouki …. gia mena (Spiel Bouzouki für mich) heißt es in einem Disco Song aus den 70er Jahren. Dank diesem wurde dieses eigentümliche griechische Instrument in ganz Europa bekannt. Seither stehen Bouzoukiklänge als Synonym für traditionelle griechische Musik.

Bouzouki-SpielerDie Bouzouki ist ein Saiteninstrument mit langem Hals und birnenförmigem Körper. Sie erinnert an eine Laute oder an eine Mandoline. Wie diese wird ihr Korpus aus Holzspänen hergestellt und mit 3 oder 4 doppelchörigen Saitenpaaren aus Metall bespannt. Das heißt, je zwei Saiten liegen etwas näher bei einander und haben auch den gleichen Klang. Diese zwei gleichen Saiten werden vom Spieler auch immer zusammen angeschlagen. Eine Bouzouki ist tiefer gestimmt als eine Mandoline.

Strenggenommen ist die Bouzouki gar kein traditionelles griechisches Instrument, sondern noch recht jung. Zwar deutet einiges darauf hin, dass sie sich aus dem altgriechischen Tambour entwickelt hat, jedoch ist sie eher mit der türkischen Saz verwandt. Ins neuzeitliche Griechenland kam die Bouzouki gleichzeitig mit dem Rembetiko. Diese Musikrichtung, die auch als „Griechischer Blues“ bekannt ist, kam in den 1920er Jahren nach Griechenland. Genauer gesagt, nach Piräus, wo sich die zahlreichen aus Smyrna und anderen Teilen Kleinasiens vertriebenen Flüchtlinge niederließen. Oft ohne große musikalische Kenntnisse trafen sich die Spieler nach ihrer Arbeit im Kafenion und spielten zusammen – hauptsächlich Improvisationen. Die guten Bouzoukispieler zeichneten sich durch ihre „schnellen Finger“ aus. Und dies gilt auch noch heute.

Im griechischen Bürgertum war der Rembetiko jedoch zunächst verpönt. Erst die Komponisten Manos Chatzidakis und Mikis Theodorakis machten ihn salonfähig, indem sie Elemente davon in ihre Kompositionen aufnahmen. Mit der Zeit entwickelte sich daraus eine der populärsten Musikformen Griechenlands, die Laiki Mousiki, die in den 1930er bis 1950er Jahren ihre Blütezeit erlebte. Die Bouzouki war und ist das wichtigste Soloinstrument dabei.

Nach dem griechischen Bürgerkrieg trafen intellektuelle Komponisten und Liedermacher mit den Bouzoukispielern zusammen. Aus dieser Zusammenarbeit entwickelte sich eine neue Musikrichtung, die Neo Kyma, aus der schließlich die Endechno Mousiki entstand.

Griechische Gastarbeiter brachten die Bouzouki-Musik schließlich in den 60er Jahren nach Deutschland, Belgien, Niederlande, Österreich, Schweiz und Skandinavien. Seither ist der Klang der Bouzouki über Griechenlands Grenzen hinaus bekannt und beliebt und trifft längst nicht mehr nur den Musikgeschmack der Griechen.

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